Anne Frank Tag 2023 an der AvH
Die Alexander von Humboldt Schule engagiert sich in diesem Jahr am Anne Frank Tag, einem
bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Anne Frank ist eines der
bekanntesten Opfer des Holocaust. Bundesweit werden Schüler*innen an über 650 Schulen
anlässlich Anne Franks Geburtstag am 12. Juni an das jüdische Mädchen und die Verbrechen
der Nationalsozialisten erinnern.
Das Motto des Anne Frank Tages 2023 ist »Ideale«. In ihrem bekannten Tagebuch schrieb
Anne Frank auch über ihre eigenen Ideale wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft
und motiviert damit noch heute: »Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute
zu warten braucht, um die Welt langsam zu verändern!«
Durch die Lernmaterialien, die das Anne Frank Zentrum in Berlin den teilnehmenden Schulen
zur Verfügung stellt, werden Schüler*innen und Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit
eigenen und fremden Idealen und Werten angeregt.
Ziel des Anne Frank Tages 2023 ist es, die Schüler*innen über das Thema »Ideale« zu motivieren,
sich gegen Antisemitismus und Rassismus und für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft
einzusetzen. Zu den Lernmaterialien gehört die Ausstellung »Ideale«. Auf sieben großformatigen
Plakaten, die sowohl gedruckt als auch online erhältlich sind, werden die Lebensgeschichten von
Anne Frank und Lin Jaldati mit Hilfe historischer Fotografien erzählt. Man erfährt außerdem von
Victor Kugler, einem Büroangestellten der Familie Frank, der sich in Lebensgefahr begab, um seine
jüdischen Freund*innen zu retten.
Die Anne Frank Zeitung ist ebenfalls Teil des Lernmaterials zum Anne Frank Tag und wurde vom
Anne Frank Zentrum in Kooperation mit dem Anne Frank Haus entwickelt. »Was ist ein Ideal?«,
»Wie wichtig sind Ideale?«, »Ist es einfach, Ideale zu haben?« oder »Was haben Ideale mit Politik
zu tun?«. Diese und viele weitere Fragen werden in der Zeitung gestellt und Antworten können
gemeinsam im Unterricht gefunden werden.
Die Schüler werden zum Anne Frank Tag mit einer Plakatausstellung, einem Video-Interview mit Jalda
Rebling, deren Mutter Lin Jaldati Anne Frank im Konzentrationslager kennengelernt hat, sowie mit
weiteren digitalen und analogen Lernmaterialien, arbeiten.
Jalda Rebling, Tochter einer Schoah-Überlebenden
Anne Frank ist Teil von Jalda Reblings Familiengeschichte: Ihre Mutter Lin Jaldati war gemeinsam
mit Anne in den Konzentrationslagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen.
Vor dem Zweiten Weltkrieg kannte man Lin Jaldati als Tänzerin und Sängerin jiddischsprachiger
Lieder. Während der deutschen Besetzung der Niederlande kämpfte sie im Widerstand.
Jalda Rebling selbst wurde 1951 geboren und ist Schauspielerin. Gemeinsam mit ihren Eltern Lin
Jaldati und Eberhard Rebling gestaltete sie 1979 einen »Abend für Anne Frank«. Jalda ist
Spezialistin für jüdische Musik vom Mittelalter bis in die Moderne. Bis zum Tod ihrer Mutter 1988
gaben Jalda, ihre Schwester Kathinka und ihre Eltern zusammen viele Konzerte. 2007 erhielt Jalda
ihre Semicha als Chasan, d.h. sie ist Kantor*in und religiöse Lehrer*in in jüdischen Gemeinden. Sie
leitet jüdische Gemeinden in Europa, Israel und den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus ist sie
Studienleiterin der European Academy for Jewish Liturgy in London.
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